Pressemitteilung vom 28.01.09

Zur Debatte um den Landeshaushalt erklärt die Landesvorsitzende des SoVD NRW, Marianne Saarholz:

„Die Steuermittel aus dem Konjunkturpaket II sollten möglichst schnell bei den Bildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen ankommen. Die Sanierung der Schulen ist längst überfällig. Nach Auffassung des Sozialverband Deutschland, Landesverband NRW, muss für die Mittelvergabe aber entscheidend sein, dass die Schulen barrierefrei saniert werden. Hierzu sind sie im Übrigen bereits durch die Landesbauordnung verpflichtet.

Denn das gemeinsame Aufwachsen und Lernen von behinderten und nicht behinderten Kindern scheitert vielerorts allein schon an baulichen Hindernissen.

Nordrhein-Westfalen sollte die Chance des Konjunkturpakets nutzen, um den Weg für eine inklusive Bildungspolitik frei zu machen, die alle Kinder von Anfang an einbezieht. Barrierefreiheit ist dabei ein erster wichtiger Schritt. Wir weisen auch darauf hin, dass sich ein dringender Handlungsbedarf aus der UN-Konvention zum Schutz der Menschen mit Behinderung ergibt, die seit 1. Januar in Kraft ist. Das Abkommen hat die umfassende Gleichstellung, Teilhabe und Selbstbestimmung von behinderten Menschen zum Ziel.

Das bestehende Bildungssystem grenzt jedoch viele Kinder allein schon deshalb aus, weil sie eine Behinderung haben oder sozial benachteiligt sind. Der sonderpädagogische Förder- und Unterstützungsbedarf muss zu den Kindern an die Regelschule kommen und nicht umgekehrt. Dazu bedarf es neben den baulichen Voraussetzungen aber auch personelle Ressourcen.“