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Sozialverband Deutschland
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Landesverband Nordrhein-Westfalen

Pressemitteilung vom 19.05.09

Wir brauchen einen aktiven Sozialstaat und mehr Verteilungsgerechtigkeit

Aus Anlass der Diskussion über Armut in Nordrhein-Westfalen erklärt Angelika Winkler, 2. Landesvorsitzende des Sozialverband Deutschland, Landesverband NRW:

„Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst auch in Nordrhein-Westfalen rapide. 2,7 Millionen Menschen leben hier inzwischen in Armut. Armut lässt sich aber nur dann wirksam bekämpfen, wenn der Sozialstaat gestärkt und mehr Verteilungsgerechtigkeit geschaffen wird. Der Sozialverband Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen, fordert den solidarischen Ausbau der sozialen Sicherungssysteme. Starke Schultern müssen mehr tragen als schwache. Hohe Einkommen und Vermögen müssen stärker als bisher an der Finanzierung des Sozialstaates beteiligt werden. Eine weitere Polarisierung der Gesellschaft gefährdet den sozialen Frieden.

Gerade in der Wirtschaftskrise brauchen wir einen starken Schutzschirm für die Menschen. Armut und sozialer Ausschluss verletzen die Menschenwürde. Deshalb brauchen wir Grundsicherungsleistungen, die wirksam vor Armut schützen.

Der Abbau sozialer Leistungen ist der falsche Weg. Wer jetzt bei Kinderbetreuung und Bildung spart, schafft neue Armut. Schluss sein muss auch mit Privatisierung und Kommerzialisierung von sozialen Risiken wie Arbeitslosigkeit, Alter und Krank-heit. Wir fordern zudem eine aktive Arbeitsmarktpolitik und einen gesetzlichen Min-destlohn. Sozialversicherungsfreie Jobs müssen zurückgedrängt werden, weil sie die sozialen Sicherungssysteme schwächen.“