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Sozialverband Deutschland
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Landesverband Nordrhein-Westfalen

Pressemitteilung vom 1.07.09

Wer Kinderarmut überwinden will, muss Familienarmut bekämpfen

Aus Anlass der heutigen Veranstaltung der Landesregierung „Hilfe für Kinder in Not“, erklärt der Sozialverband Deutschland, Landesverband NRW (SoVD NRW):

„Jedes vierte Kind in Nordrhein-Westfalen lebt in Armut. Kinderarmut bedeutet jedoch immer auch Familienarmut. Wer die Armut von Kindern bekämpfen will, muss daher vor allem die Armut der Eltern überwinden. Der SoVD NRW fordert existenzsichernde Mindestlöhne, leistungsstarke Sozialversicherungen, armutsfeste Grundsicherungsleistungen sowie eine eigenständige und altersgerechte Bedarfsbemessung bei den Regelsätzen für Kinder und Jugendliche.

Armut drückt sich jedoch nicht nur in Einkommensarmut, sondern auch in Einschränkungen hinsichtlich der Teilhabe- und Bildungschancen aus. Das Bildungssystem in NRW verstärkt die Benachteiligung, weil es Kinder sehr früh in verschiedene Schulformen selektiert. Der SoVD NRW fordert eine inklusive Schule für alle Kinder und Jugendliche bis Klasse 10. Arme Eltern sind nicht in der Lage, die Leistungsschwächen des heutigen Schulsystems durch privates Engagement wie zum Beispiel teuren Nachhilfeunterricht auszugleichen. Die Kinder müssen deshalb in der gemeinsamen Regelschule die Förderung und Unterstützung bekommen, die sie brauchen, damit sie auch nach der Schulentlassung eine berufliche Perspektive haben können. Darüber hinaus sollten Lernmittel für alle Kinder kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. “

Die Stellungnahme des SoVD NRW zur Kinderarmut finden Sie im Bereich Sozialpolitik/ Sozialpolitik allgemein.